Klimaschutz und Gesundheit

Der Gesundheitssektor denkt auch über den Klimawandel nach. Einerseits ändert sich unsere Gesundheit durch die Klimakrise. Andererseits muss der Sektor selbst klimaneutral werden — aber wie?

Wir sprachen mit Dorothea Baltruks, Leiterin des Bereichs Wissenschaft und Politik beim Centre for Planetary Health Policy (CPHP). Wie ist das CPHP entstanden? Welche Probleme gibt es konkret im Gesundheitssektor auf dem Weg zur Klimaneutralität — von klammen Kassen bei Kliniken bis hin zur internationalen pharmazeutischen Lieferkette. Und wie ändern sich die Krankheitsbilder im Klimawandel?

Aus dem Bundestag waren außerdem zu Gast auf dem virtuellen Podium:

  • Dr. Georg Kippels, CDU/CSU, Anwalt, Obmann im Gesundheitsausschuss und im Unterausschuss Globale Gesundheit
  • Johannes Wagner, Bündnis 90/Die Grünen, Arzt, Stellv. Vorsitzender Unterausschuss Globale Gesundheit, Ordentliches Mitglied Gesundheitsausschuss
  • Tina Rudolph, SPD, Ärztin, Obfrau Unterausschuss Globale Gesundheit, Mitglied Gesundheitsausschuss

Nachtrag zum Chat als PDF.

Herbstgespräch 2024

Alle drei Monate stellt das KiB-Team die Gespräche hinter den Kulissen zwischen Freiburg und Berlin vor. Diesmal ging es um folgende Themen:

  • Vorgezogene Bundestagwahlen: wie besprechen NGOs die Situation?
  • SPD-Klimadialog in Berlin
  • Strategienetzwerk Klimaschutz
  • Gedanken zum Strommarkt nach unserem KSSE-Projekt
  • ETS 2 und das kommende Klimageld aus Brüssel
  • Wohnraumsuffizienz
  • Wie wird das Deutschlandticket in der Branche und Politik eingeschätzt.

Die Folien von Dr. Jörg Lange sind hier.

Einen Mitschnitt kann man hier sehen.

Klimaschutz braucht eine neue Wirtschaft

Am 19.11. von 19 – 20 Uhr ging es um eine Grundsatzdiskussion: Messen wir Wirtschaftswachstum richtig? Was macht unsere Vorstellung von wirtschaftlichem Erfolg mit unserer Gesellschaft und der Erde? Zu Gast waren:

  • Dr. Martin Oetting, Filmemacher. Sein aktueller Film “Purpose“ feiert am 25.11. auf deutsch seine Premiere in Berlin. Dr. Oetting hat einen Auszug gezeigt und mit uns diskutiert, wie es zu diesem Film kam. 
  • Prof. Dr. Hermann Ott, ehemaliger Bundestagsabgeordneter (Grüne). Er schob die Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität (2010-2013) voran und schrieb den Abschlussbericht der Projektgruppe, die sich mit der Entkopplung des Ressourcenverbrauchs beschäftigte (Drucksache 17/13300).

In Oettings Film geht es vor allem um zwei Personen: Lorenzo Fioramonti und Katherine Trebeck. Prof. Fioramonti hat in der italienischen Politik in den Jahren 2018 und 2019 als italienischer Vize- und dann Bildungsminister versucht, das Wohlergehen der Bürger*innen und der Umwelt (“well-being”) gegenüber dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) stärker zu priorisieren. Trebeck ist politische Ökonomin; sie hat im Jahr 2018 wesentlich die Gründung der ‘Wellbeing Economy Governments’ vorangetrieben – ein Bündnis, welches in seinen Mitgliedsländern – Schottland, Neuseeland, Island, Wales und Finnland – die Arbeit mit neuen Fortschrittsindikatoren vorantreiben soll.

Mit Hermann Ott wollten wir einen Rückblick auf die nun 11 Jahre zurückliegende Enquete-Kommission werfen, die sich ähnliche Ziele gesetzt hatte. Wozu hat sie geführt? Und vor allem: Wie werden Änderungen an der Methodik fürs BIP heute in der Politik erörtert?

Da der mediale Mainstream hierzulande “Wachstum des BIP” weiterhin als nicht verhandelbare Grundlage allen politischen Handelns betrachtet, haben wir keine kritischen Stimmen für die einstündige Diskussion mit Fragerunde eingeladen. Der Moderator, Craig Morris (Vorstand von KiB), schreibt selbst seit zwei Jahrzehnten über neue Wirtschaftsformen und kennt die Kritik. Er hat einige Punkte zusammengefasst und zur Diskussion gestellt. Vor allem stellte sich eine Frage: Ist es wirklich so wichtig, dass wir das BIP anders messen?

Ziel des einstündigen Zooms war es nicht, ein Gegenmodell vorzustellen. Vielmehr ging es um die Frage, was der Traum vom endlosen Wachstum mit unserer Gesellschaft anrichtet und was ein gutes Gegenmodell bringen würde – ob der Klimaschutz ein anderes BIP braucht. Wenn ja, was ist unser nächster Schritt?

Ein Teil der Anwesenden hat beschlossen, sich nochmal dazu auszutauschen.

Zusammenfassung als PDF.

Klimaschutz im Bundestag 11 – Wohnraumsuffizienz – Wie entwickeln wir die Potenziale im Bestand?

Online-Veranstaltung vom 7. Oktober 2024

Mit Politik und Wissenschaft haben wir über folgendes Thema gesprochen:

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Der klassische Neubau hat aber gravierende Nachteile: Ein hohes Maß an Flächenversieglung, CO2-intensiv und hohe Mieten. Darum werfen wir einen Blick auf die Potenziale im Bestand. Studien gehen davon aus dass durch folgende Maßnahmen bis zu 330.000 Wohnungen zusätzlich im Bestand hergestellt werden können: Teilung von Einfamilienhäusern zu kleineren Wohneinheiten, die Umwidmung und der Umbau von Bürogebäuden zu Wohnraum, die Aufstockung von Wohngebäuden und die Aufstockung von Nichtwohngebäuden. Daneben gehen wir auf aktuelle politische Entwicklungen ein: Der aktuelle Haushalt sieht die Streichung des Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ vor, welches 2024 noch mit einem Etat von 150 Millionen Euro eingeplant. Und wir diskutieren welche Vorteile durch die angekündigte Baugesetzbuchnovelle in Bezug auf die leichtere Umsetzung von Umbauprojekten zu erwarten sind.

Wissenschaft:

Anja Bierwirth: Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut, Projektleiterin „OptiWohn„, Architektin, Umweltwissenschaftlerin, Tischlerin

Politik:

Hanna Steinmüller: MdB (Grüne), Berichterstatterin für Wohnen und Bauen, Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Bauen, Stadtentwicklung und Kommunen

Moderation: Philipp George, Politischer Referent, Klimaschutz im Bundestag e.V.

Fragen und Antworten aus dem Chat

Unser Mitarbeiter Philipp George hat für Sie die Fragen beantwortet, die im Chat während der Veranstaltung aufgetreten sind, in der Publikumsphase aber nicht behandelt werden konnten.

Thumbnail (fragen Und Antworten)

Aufzeichnung

Folien Anja Bierwirth, Wuppertal Institut

Titelseite Folien 2024 10 07 Bierwirth

Rechtsbereinigung: immer mehr, immer längere Gesetze. Wie kürzen?

Am 9. September 2024 ging es um die Rechtsbereinigung. Kommunen, Unternehmen, Verbände — alle beschweren sich über die wachsende Komplexität in der Gesetzgebung. Wir gingen der Frage nach, woran das liegt, und suchen mit unseren Podiumsteilnehmern nach Lösungen:

  • Thomas Heilmann, Bundestagsabgeordneter für die CDU und Vorsitzender der Klimaunion. Er hat erfolgreich gegen die voreilige Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes und erfolglos gegen die schnelle Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes geklagt. Herr Heilmann sagte, er würde sich an den Juristenverband der CDU wenden und im bevorstehenden Hauptsacheverfahren vor dem Verfassungsgericht Vorgaben für die Politik durchzusetzen.
  • Andreas Grosse, Fachanwalt für Verwaltungsrecht bei der Kanzlei Becker, Büttner, Held: er hat die Situation aus der Sicht eines Juristen beleuchtet und Vorschläge für eine Verbesserung gemacht.

Dabei muss zwischen Bürokratieabbau und Rechtsbereinigung unterschieden werden. Ziel ist es nicht, den Staat zu schwächen und dem Markt alles zu überlassen, sondern die Gesetze auf ein sinnvolles und handhabbares Maß zu reduzieren. Wir konzentrierten uns dabei und konkrete Beispiele aus der Energiewende und dem Klimaschutz.

Einen Mitschnitt können Sie auf YouTube sehen.

Folien von Craig Morris

Folien von Andreas Große

Klimaschutz im Bundestag 10 – Wohnraumsuffizienz – Welche Instrumente brauchen wir, um Wohnraum besser zu verteilen?

Seit den 50er Jahren wächst die Pro-Kopf-Wohnfläche in Deutschland kontinuierlich. Gleichzeitig erleben wir, dass immer mehr Menschen in zu kleinen oder zu großen Wohnungen leben – ein klarer Hinweis darauf, dass unser Wohnraum zunehmend schlecht verteilt ist. Dies wirft die Frage auf: Haben wir genug Wohnraum, der nur ineffizient genutzt wird?
In unserer Online-Podiumsdiskussion werden wir tiefgehend erörtern, welche Chancen darin liegen, den Wohnungsmarkt stärker bedarfs- und weniger finanzorientiert zu gestalten. Wir diskutieren mögliche Lösungsansätze und Instrumente wie:

  • Die in der Schweiz bei Genossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen praktizierte n+1 Regel, die eine Obergrenze für die Zimmeranzahl in Relation zur Haushaltsgröße setzt.
  • Eine Wohnraumsteuer, die Wohnflächen z.B. über 50 qm pro Person besteuert.
  • Kommunale Dienstleistungen wie Umzugsboni, Beratung, Tauschbörsen etc.

Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Wohnraum gerechter zu verteilen und dabei soziale wie ökologische Politikziele zu erreichen.

Diskutant*innen:

  • Jonas Lage, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa-Universität Flensburg, forscht an der Schnittstelle von Energiewissenschaften, Transformationswissenschaften und Soziologie.
  • Franziska Mascheck, SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Leipzig-Land, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und stellvertretende Sprecherin der gleichnamigen SPD-Arbeitsgruppe, engagiert sich in der SPD-Begleitgruppe „Klimaschutz und Transformation”.
  • Moderation: Philipp George, politischer Referent, Klimaschutz im Bundestag e.V.

Aufzeichnung

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Folien

Wohnraumsuffizienz Welche Instrumente brauchen wir, um Wohnraum besser zu verteilen?, Jonas Lage, Europa-Universität Flensburg

Klimaschutz Im Bundestag Wohnraumsuffizienz Lage Seite 1 1

Living on Less Sufficiency-enabling Policies as a Lever for a Social and Ecological Housing Transition in Germany, Carolina Niewöhner, TU Delft

1st Slide Presentation Carolina Niewoehner 1

Fragen aus dem Chat (mit Antworten vom Team „Klimaschutz im Bundestag“ und Franziska Mascheck)

Frage Antwort Chat Wohnraumsuffizienz 06.06.2024 1

Webinar: Von Frankreich lernen

Deutschland setzt auf Wärmepumpen — dabei bauen die Franzosen seit Jahren die meisten Wärmepumpen von allen EU-Ländern ein. Was macht Frankreich besser? Können wir in der Wärmepolitik etwas von ihnen lernen? Und gibt es sonst Bereiche in der Wärme- oder Kommunalpolitik, wo Frankreich mit gutem Beispiel vorangeht?

Wir sprachen mit:

  • Alexandre Schütze, Projektleiter bei solares bauen GmbH (Vortrag)
  • Dr. Julia Plessing, Projektleiterin Deutsch-Französisches Zukunftswerk am RIFS (Vortrag)
  • Sven Roesner, Geschäftsführer des Deutsch-französischen Büros für die Energiewende (Vortrag)

Ein Mitschnitt ist auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.

Steckersolargeräte: Was ändert sich 2024? Was können Unternehmen und Politik tun, damit auch Mietende profitieren?

Onlinediskussion vom 12.12.2023, 17 Uhr

Durch die Veranstaltung führte Lisa Wendzich, SunCrafter GmbH.

Eine Präsentation zur Veranstaltung finden Sie hier.

Die Veranstaltung kann in unserem Youtube-Kanal nachgesehen werden.

Worum es ging?

Beworben werden Steckersolargeräte unter anderem mit dem Argument, dass sich mit ihnen auch Mietende oder einkommensschwache Haushalte an der Energiewende beteiligen könnten.

Trotz Ausgestaltung nach sozialen Kriterien zeigen Förderprogramme für steckerfertige PV-Anlagen, wie z.B. in Mecklenburg-Vorpommern, das erst wenige Mieter diese in Anspruch nehmen oder nehmen können. Während das Kontingent für Eigentümer (5 Mio. für 10.000 Anlagen) bereits nach kurzer Zeit erschöpft war, stehen „für Mieter noch für längere Zeit ausreichende Mittel“ (4,855 Mio. für 9.711 Anlagen, zum 30.11.23) zur Verfügung.

Wir haben diskutiert u.a. mit Christian Ofenheusle von machdeinenstrom.de woran das liegt und was Politik sowie betroffene Wohnungsunternehmen, Hausverwaltungen proaktiv unternehmen können, um Steckersolargeräte auch für Mieter attraktiv und umsetzbar zu machen.

Ein positives Beispiel gibt es dagegen aus der Stadt Damstadt zu berichten: Von 1.367 seitens der Stadt Darmstadt geförderderten Anlagen sind hier 264 (19,7%) bei Mieter*innen installiert worden.

Ein anderes Beispiel wurde von Roland Pareik vom Caritasverband Düsseldorf präsentiert. Dort gibt es für Düsselpass-Inhaber eine Sonderförderung Balkon-Solarkraftwerke für Geringverdiener im Rahmen des EnergieSparService der Caritas.

Bereits seit dem 27.10.23 gilt, dass Balkonsolaranlagen kein Bauprodukt mehr sind.
vgl. hierzu https://www.dibt.de/de/aktuelles/meldungen/nachricht-detail/meldung/aktualisiert-welche-bauaufsichtlichen-bestimmungen-gelten-fuer-photovoltaik-module-pv-module

Als Neuerungen in 2024 werden erwartet:

  • Eine Privilegierung von Steckersolargeräten im Wohnungseigentümergesetz und Bürgerlichen Gesetzbuch. Der Gesetzesentwurf befindet sich im parlamentarischen Verfahren (Veröffentlichung im Amtsblatt wird im 2. Quartal 2024 erwartet).

Geplante Erleichterungen für Steckersolargeräte durch das Solarpaket I (1. Lesung 19.10.23, 2. und 3. Lesung am 15.12.23) sind:

  • Die Leistungsgrenze soll von 600 Watt auf 800 Watt erhöht werden.
  • Als Übergangslösung sollen auch “rückwärts drehende Zähler” erlaubt werden, um sie als Ablehnungs­grund für Steckersolargeräte zu vermeiden.
  • Nur noch eine möglichst vereinfachte Anmel­dung beim Marktstamm­daten­register

Ggf. ergibt sich auch mit der im Rahmen des Solarpaket I geplanten Änderung des §42b (EnWG) zur gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung die Möglichkeit, das Steckersolargeräte die an einem Wohnungszähler installiert sind, der auch die in öffentliche Netz eingespeiste Strommenge erfasst, dann für diesen Strom entsprechende eine EEG-Vergütung bekommen können, vgl. hierzu auch https://klimaschutz-im-bundestag.de/gemeinschaftliche_eigenversorgung/.

Was können Politik und Wohnungsunternehmen tun?

  • Abwägungskriterien für die Privilegierung (§ 554 BGB und § 20 Abs. 2 WEG) zur Umsetzung der baulichen Veränderung klarer als in den FAQs zu definieren.
  • Wohnungen für Steckersolargeräte fit machen, die Steckersolarreadyness von Wohnungen bzw. Balkonen gesetzlich regeln.
  • E-Check in Wohnungen auf Steckersolaranlagen erweitern.
  • In Förderprogrammen: Soziale Kriterien berücksichtigen.
  • Statische Nachweise fördern.
  • Aussensteckdosen ggf. fördern und nachrüsten.
  • Rechtliche Regelung für die Sanierung bei Neubau von Balkongeländer – Anbringung von herkömmlichen Solarmodule vorsehen.
  • Auf Hilfsangebote/Initiativen bei der Montage hinweisen und entsprechende Vorgaben seitens der Wohnungsunternehmen machen.
  • Hilfe & Geschäftsmodelle durch Nachfrage schaffen/fördern.
  • Statische Nachweise bei baugleichen Balkone zur Eignung von Steckersolargeräten proaktiv beauftragen.
  • Geeignete Montagesysteme seitens der Vermietenden proaktiv vorschlagen.

Sonstige Hinweise

Woher kommt zukünftig der Strom für Wärmepumpen?

Vorstellung des Forschungsvorhabens „Kommunale sektor- und spartenübergreifende Energieleitplanung“ (KSSE) am 24.8.2023 – Zwischenergebnisse einer Expertenbefragung von Praktikern zum Gebäudenergiegesetz, kommunaler Wärmeplanung, Residuallast und energetischen Sanierungsfahrplänen.

Viele Praktiker vor Ort stehen derzeit vor der Frage, welche Lösungen (z.B. im Rahmen eines energetischen Sanierungsfahrplans oder einer Heizungssanierung) sie ihren Kunden unter den derzeit sich stark ändernden Rahmenbedingungen empfehlen sollen, um eine zukunftsfähige, kosteneffiziente Wärmewende umzusetzen und die Klimaschutzziele im Gebäudebereich zu erreichen. Einige Handwerksbetriebe gehen soweit, dass sie sich bereits vollständig von Gas- und Ölkesseln verabschiedet haben, wie z.B. die Fa. Henrich Schröder GmbH aus Gütersloh

Klar ist, dass bei der Wärmewende die Wärmepumpe aus Klimaschutzgründen eine zunehmend große Rolle spielen wird. Klar ist aber auch, dass Wärmepumpen derzeit verhältnismäßig teuer sind und zu einem zusätzlichen Strombedarf auch zu Zeiten führen werden, wenn wenig erneuerbarer Strom zur Verfügung steht.

Im Rahmen eines Forschungsvorhaben wollen wir unter anderem folgende Kernfragen bearbeiten:

  • Sollte sich die Wärmeplanung hin zu einer sektor- und spartenübergreifende Energieleitplanung entwickeln und was braucht es hierzu für gesetzliche Rahmenbedingungen?
  • Stecken in den in der Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) formulierten Erfüllungsoptionen für den Heizungstausch auch 65% Erneuerbare drin und wie wirkt sich das auf die Treibhausgasemissionen aus (Stichwort Emissionsfaktoren)?
  • Welche Vor-/Nachteile hat eine eher dezentralere Abdeckung der Residuallast (Stromlast abzgl. der Erzeugung durch Erneuerbare, wie z.B. Biomasse, Wasserkraft, Wind, Sonne oder Speicherkraftwerke) und welche Synergien lassen sich im Rahmen einer Berücksichtigung bei kommunalen Akteuren heben?
  • Welche Vor-/Nachteile haben demgegenüber große zentrale Residualkraftwerke auf der „grünen Wiese“?
  • Welche politischen Rahmenbedingungen sind für dezentrale oder eher zentralere Lösungen notwendig?

Teil des Vorhabens ist mittels einer Expertenumfrage vor allem Praktiker zu Ihren Erfahrungen und Bewertungen rund um das Thema Wärmeerzeugung von Gebäuden und kommunaler Energieleitplanung. Wir wollen Ihre Einschätzungen zu den aktuellen Gesetzesvorhaben kennenlernen, um daraus ggf. Handlungsempfehlungen für die Praxis und Politik abzuleiten.

Zur Präsentation der Zwischenergebnisse der Expertenumfrage geht es hier.

Zur Videoaufzeichnung der Veranstaltung mit mehr als 300 Anmeldungen geht es hier.

Tempolimit-Symposium – Ausgabe 2 – Die Vor- und Nachteile eines Tempolimits

Am 28. Juni um 17 Uhr haben wir mit Vertretern aus Praxis, Politik und Wissenschaft über die Vor- und Nachteile eines Tempolimits gesprochen. Damit dies in einem sachlichen und wissenschaftlich fundierten Rahmen stattfindet, hat Prof. Gössling zunächst einen Impuls gegeben, in dem er die wesentlichen Erkenntnisse seiner von Fachkollegen geprüfte Studie präsentiert. In dieser hat er im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse Aspekte wie erhöhte Reisezeiten, Unfallgeschehen, Gesundheitskosten, Umweltkosten, Emissionen und weitere Einflussfaktoren untersucht. 

Die Diskutanten 

  • Ingo Bodtke, FDP-Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender des Liberalen Mittelstands Sachsen-Anhalt 
  • [kurzfristig verhindert] Thomas Heilmann, CDU-Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender der KlimaUnion; vertreten durch Johannes Müller, Geschäftsführer der KlimaUnion 
  • Prof. Dr. Stefan Gössling, School of Business and Economics, Linnaeus University (Schweden) 
  • Heiko Müller, Verkehrssicherheitsexperte, Gewerkschaft der Polizei NRW

Moderation: Greta Waltenberg, Klimaschutz im Bundestag e.V.

Aufzeichnung YouTube

Umfragen

Präsentationsunterlagen von Prof. Stefan Gössling

Berichterstattung

Chat-Dokumentation