Leserbrief zum Interview in der Tageszeitung am 24.4.2017: „Ein CO2-Preis greift zu kurz“
Weleda-Managerin BETTINA WYCIOK über Naturkosmetik
Sehr geehrte Frau Wyciok – Sie haben vollkommen recht!
„Wir müssen die externen Kosten umfassender begreifen, auch anderem, scheinbar Kostenlosem einen Preis geben, dem Kapital der Natur, also der Überdüngung von Böden oder der Belastung von Grundwasser, aber auch den sozialen Verwerfungen wie der Verdrängung von Kleinbauern.
Unternehmen, die einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, könnten Vorteile bekommen: geringere Mehrwertsteuern für ihre Produkte oder geringere Unternehmensteuern. Es würde schon helfen, wenn Produkte mit einem zweiten, dem wahren Preis, ausgezeichnet würden.“
Aber es kann doch kein Grund sein, auf ein sehr wirksames Instrument zum Schutz des Klimas verzichten, weil man damit „nicht gleich alle Probleme auf einmal“ erledigt? Lassen Sie uns doch bei den fossilen Kraftstoffen mit wahren und verursachergerechten Preisen anfangen, denn nur so können wir die selbst gesetzten Ziele zum Klimaschutz verwirklichen – und nichts hindert uns, weitergehende Anliegen, wie von Ihnen berechtigt gefordert, zu verfolgen.
Vielleicht sind Sie am 21.5. 2017 in der Nähe von Freiburg und haben Zeit mit uns um 11 Uhr zusammen mit dem Soziologen Stephan Lessenich über „Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis“, so der Untertitel seines aktuellen Buches, zu diskutieren. Wir würden uns freuen.
Jörg Lange & Ursula Sladek, CO2-Abgabe e.V.
In der gleichen Ausgabe der Taz am 24.4.2017 erschien auch folgender Artikel 24 Stunden ohne Kohlestrom von BERNWARD JANZING