Dokumentation Online-Seminar „Klimakrise, Negativemissionen & Pflanzenkohle“

Unser Online-Seminar „Klimakrise, Negativemissionen & Pflanzenkohle“ anlässlich der Vorstellung des Whitepaper „Mit Pflanzenkohle basierten Kohlenstoffsenken dem Klimawandel entgegenwirken“ am 21. Oktober ist auf großes Interesse mit vielen Anregungen und Fragen gestoßen.
Die Präsentation zum Online-Seminar finden sie hier. Eine Zusammenstellung der Fragen, Hinweise & Anworten während und im Nachgang des Seminars findet sich hier.

Auszug Kapitel 5 Handlungsempfehlungen aus dem whitepaper:

Klimawandel als Krise behandeln, Klimaneutralität jetzt in Angriff nehmen: Klimawandel stellt eine reale und ernsthafte Bedrohung dar und muss als fundamentale Krise behandelt werden. Das Problem lässt sich nicht einfach aussitzen und Wegschauen gilt nicht. Aufgabe von Politik, aber auch von jedem Einzelnen muss es sein, den CO2-Ausstoß, sowie den Ausstoß von anderen Treibhausgasemissionen im jeweiligen Einflussbereich stetig und mit Nachdruck zu reduzieren. Mit dem inzwischen beeindruckenden Vormarsch der Erneuerbaren Energien kommt der Senkung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft (CO2, Methan und Lachgas) eine wachsende Bedeutung zu und muss somit dringend stärker adressiert werden.

Notwendigkeit von Senken anerkennen und jetzt erste Schritte gehen: Wer in der Politik die Notwendigkeit des Aufbaus von Kohlenstoffssenken nicht ernst nimmt, der akzeptiert implizit eine menschengemachte Temperaturerhöhung um 3 – 4 °C und damit einen sozialen und ökologischen Umbruch kaum vorstellbaren Ausmaßes. Daher fordern wir die Politik auf:

  • Forschungsprogramme zur Klärung offener Fragen und zur Technologieentwicklung von Lösungen zur Schaffung von Kohlenstoffsenken aufzusetzen. Wichtige Themen sind hierbei die Absicherung der Umweltverträglichkeit, die Verbesserung des Verständnisses von Wirkungszusammenhängen und die Kostensenkung.
  • Markteinführungsprogramme für Kohlenstoffsenken zu initiieren. Die Lösungen, die bereits er- probt sind, keine relevanten Risiken beinhalten und die bereits jetzt schon skalierbar sind, müssen jetzt ausgerollt werden.
  • Schnell anwachsende Zielvolumina für die Schaffung von Kohlenstoffsenken festzulegen, ver- gleichbar mit den Emissionsreduktionszielen.
  • Die Kohlenstoffbilanzierung für Emissionen und Kohlenstoffsenken konsequent zu trennen. Wenn nämlich Ziele für die Emissionsreduktion und für den Senkenaufbau nicht separat gehalten wer- den, besteht die Gefahr, dass Senken dazu genutzt werden, Defizite bei der Emissionsreduktion auszugleichen. Zudem würden Senkenpotenziale wohl aufgrund der derzeit höheren Kosten im Vergleich zu Emissionsreduktionen nicht schnell genug aufgebaut werden.

Biomasse-Pyrolyse und Pflanzenkohle als Lösungsbaustein nutzen: In Bezug auf Pflanzenkohle als Kohlen- stoffsenke fordern wir Politik und Administration vor dem Hintergrund der in diesem Papier dargelegten Sachargumente dazu auf:

  • Biomasse-Pyrolyse als eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel und zur Erhöhung der Resilienz anzuerkennen.
  • Der Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle jetzt auf breiter Basis zum Durchbruch zu verhelfen.
  • Dabei zu helfen Standards und Zertifizierungen anzuerkennen/anzuwenden und diese weiter zu entwickeln. Dies gilt sowohl für Pflanzenkohle als auch für die Bilanzierung von Kohlenstoffsenken.
  • Den Umgang mit Biomasse zu überdenken: Der stofflichen Nutzung von Holz/Biomasse muss die höchste Priorität eingeräumt werden. Jede Verbrennung von Biomasse ist eine vertane Chance zur Schaffung einer Kohlenstoffsenke. Pyrolyse muss, wo immer sie sinnvoll möglich ist, der Verbrennung vorgezogen werden.

Chancen für Arbeitsplätze und Technologieführerschaft nutzen: In Europa gibt es zahlreiche innovative Maschinenbau- und Technologieunternehmen, die sowohl Prozessemissionen bei der Herstellung von Pflan- zenkohle auf ein völlig unbedenkliches Maß reduziert haben als auch schadstofffreie Pyrolyseprodukte sicherstellen und damit weltweit führend sind.

 
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