Die „neuen Helden“ des Alltags

„Die Möglichkeiten, die sich durch die Corona-Krise offenbaren, sollten nicht ungenutzt bleiben“, war das Fazit unseres ersten Klima-Chancen-Blogs. Innerhalb der Gesellschaft führt die Krise dazu, dass wir uns umschauen, unsere Mitmenschen mit neuen Augen betrachten und für ihre Leistungen anerkennen, die wir davor für selbstverständlich hielten.

Die „neuen Helden“ des Alltags?
Viele sprechen von der Pandemie als Krise im Sinne, dass das „gesellschaftliche und ökonomische Leben fast komplett auf null heruntergefahren sei“. Aber das gilt bei weitem nicht für alle: Es gibt Menschen, die in Krankenhäusern, Altenheimen oder zu Hause für das Notwendigste, das Überleben sorgen. Oder diejenigen, die an den Supermarktkassen sitzen, unseren Müll wegfahren, die Energieversorgung aufrechterhalten oder die Ernte einholen. Sie alle werden zu Helden des Alltags und damit zu den eigentlichen Leistungsträger*innen unserer Gesellschaft. Es wäre von großem Nutzen, wenn diese Wahrnehmung auch nach der Pandemie erhalten bliebe und diese Leistungsträger in Zukunft mit entsprechender Bezahlung für ihre Arbeit rechnen könnten.

Geht doch!
Bei der aktuellen Pandemie sind verantwortliche Politiker zu harten Maßnahmen fähig und scheinbar in der Lage, auf Vorschläge von Wissenschaftler*innen einzugehen. Zumindest dann, wenn sie glauben, dass die Mehrheit der Menschen im Land die Maßnahmen mittragen werden. Gesetze und milliardenschwere Rettungsschirme werden in kürzester Zeit von Regierung und Opposition gemeinsam verabschiedet. Umfragewerte für die Regierenden steigen. Politiker loben Wähler, dass sie Abstand halten und Kontakte auf das notwendige Maß reduzieren. Und Wähler loben Politiker, dass sie Fehlverhalten sanktionieren. Dieses gegenseitige Lob kann man sich auch für ein konsequentes Handeln in Sachen Klimawandel wünschen. Man stelle sich vor, wir alle würden die positiven Aspekte, die diese Pandemie (neben den Beeinträchtigungen, der Bedrohung der ökonomischen Existenz vieler, Schwerkranken, Isolation und Toten) auch mit sich bringt, mitnehmen in die Zeit nach der Krise.

Solidarisches Handeln, wie z.B. das Einkaufen für Nachbarn in Quarantäne, würde zum Normalfall. Treibhausgasintensives Reisen im Sinne unserer Kinder und Enkel*innen eigenverantwortlich auf das absolut notwendige Maß begrenzt. Politik und Gesellschaft würden gemeinsam erkennen, dass auch die Klimakrise ähnlich konsequentes Handeln wie die Abflachung der exponentiellen Wachstumskurve (Verdopplungsrate in Tagen) eines Virus erfordert.

Autor: Dr. Jörg Lange

 

>>> Lesen Sie hier unseren letzten Klima-Chancen-Blog: Ungeahnte Möglichkeiten.

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