Mit der aktuellen Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dem neuen Wärmeplanungsgesetz (WPG) hat die Bundesregierung politisch einen Paradigmenwechsel vollzogen. Mit dem Fokus auf der Wärmepumpe liegt der Schwerpunkt nun nicht mehr auf der Einsparung von Primärenergie und der Sanierung der Gebäudehülle, sondern auf dem Austausch der Heizung unter der Vorgabe des Einsatzes von 65% erneuerbaren Energien.
Manchen Experten geht diese Priorisierung auf den Heizungstausch (z.B. mit der Begründung einer derzeit zu geringen Sanierungsquote von weniger als 1% pro Jahr) zu weit.
Auf die Frage, wie der zusätzliche Strom für z.B. Wärmepumpen vor Ort zeitgleich erzeugt werden soll, geben GEG und Wärmeplanung bisher keine Antwort.
Die neue Situation aus Sicht der Praxis zu bewerten, war Gegenstand des Projektes.
Im Teil I am 5.9 17 Uhr geht es um die Analyse: Ergebnisse aus der Online-Umfrage, den Gesprächen mit Praktikern und Darstellung ausgewählter Fallbeispiele.
Im Rahmen des Projektes Kommunale sektor- und spartenübergreifende Energieleitplanung (KSSE) wurden
- rund 339 Menschen aus der Praxis der Wärmewende mittels 93 Fragen online befragt,
- zahlreiche tiefergehende Interviews mit Personen aus ganz unterschiedlichen Praxisbereichen geführt,
- etwa 70 der zu Beginn 2024 vorliegenden kommunalen Wärmepläne Baden-Württembergs analysiert,
- zahlreiche Fallbeispiele hinsichtlich Emissionen, Residuallast und Kosten betrachtet, sowie
- die Residuallast aus mathematisch energetischer Sicht analysiert, wie zukünftig der Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Energien (vorwiegend Sonnen- und Windstrom) gedeckt werden kann.
PS: Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU-AZ 38842, Laufzeit Mai 2023-Juni 2024).
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