Liebe Mitglieder, Unterstützende und Interessierte,
selten war ein Monat so voll von klimarelevanten Nachrichten, Studien und Ereignissen wie dieser September.
Der DWD hat anlässlich des Extremwetterkongress sein Faktenpapier 2025 zu Extremwetter in Deutschland vorgelegt, die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG) hat als älteste nationale und auch größte physikalische Fachgesellschaft auf der Erde zusammen mit der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen eindringlichen Aufruf zum entschlossenen Handeln gegen die menschengemachten Klimakrise veröffentlicht. Der Aufruf hält eine Erwärmung bis zu drei Grad bis in 25 Jahren mit verheerenden Folgen für möglich. Das Energiememorandum 1995 der DPG hatte bereits vor 30 Jahren vor den Gefahren der Termperaturerhöhung durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas gewarnt.
Im Kontrast dazu steht, dass sich die EU-Umweltminister nicht auf ein Klimaziel für 2040 einigen konnten, sondern nur auf eine Absichtserklärung für einen Klimaplan bis zum Jahr 2035. Mit dem Verweis auf die EU werden auch andere Länder ihre unzureichenden Ziele beim bevorstehenden UN-Gipfel begründen können. Auch Deutschland sorgte dafür, die Diskussion um Klimaschutzziele bis 2035/2040 auf ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU im Oktober – nach einer entsprechenden UN-Frist – zu verlegen.
Verkehrsminister Schieder legt seine Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene vor. Bundesumweltminister Carsten Schneider hat am 29. September 2025 ein Paket mit 41 Maßnahmen für natürlichen Klimaschutz bei Wäldern, Mooren und Böden vorgelegt und bereits am 15.9. eine Broschüre zum 1. Aktionsplan der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030.
Bis zum 25. September 2025 hätten die verschiedenen Fachministerien ihre Maßnahmenvorschläge für ein neues Klimaschutzprogramm der Bundesregierung im Sinne des Klimaschutzgesetzes beim zuständigen Umweltministerium vorlegen müssen.
Nach Bundeswirtschafts- und Energieministerin Reiche steht die Energiewende an einem Scheideweg. Es müsse so Reiche wieder „Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort ins Zentrum rücken“. Dazu müssten bestehende Förderungen auf den Prüfstand und Subventionen reduziert werden. Mit einem Kapazitätsmarkt sollen dagegen aus Gründen der Versorgungssicherheit und Bezahltbarkeit Grundlastkraftwerke gefördert werden.
Um dies belegen zu können, hatte sie einen Monitoringbericht "Energiewende Effizient Machen" beim "Energiewirtschaftlichen Institut" (EWI) an der Universität Köln und der Beratungsagentur "Beratung für die Transformation der Energiewirtschaft" (BET) beauftragt und zum Monitoringbericht 10 Schlüsselmaßnahmen formuliert.
Nicht zuletzt hat auch die Finanzplanung der Bundesregierung Einfluss darauf, welche Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden können oder eben nicht. Der Bundeshaushalt 2025 mit einer Neuverschuldung von mehr als 140 Milliarden Euro wurde beschlossen, der für 2026 mit einer weiteren Neuverschuldung von 174 Mrd. € vorgelegt und in erster Lesung im Bundestag diskutiert.
Unser wissenschaftlicher Referent Jörg Lange erläutert Hintergründe und diskutiert u.a. in der Kolumne des Monats, welche Folgen die Bundeshaushalte, der Monitoringbericht und die Schlüsselmaßnahmen aus dem BMWE für die Energiewende und den Klimaschutz in Deutschland haben könnten.
Auch aus dem KiB e.V. gibt es Neuigkeiten.
Der Geschäftsführende Vorstand Craig Morris wechselt am 1.10.25 zum Bundesverband Steckersolar e.V.. Wir danken ihm an dieser Stelle ausdrücklich für seine Arbeit.
In der Nachfolge hat der Beirat satzungsgemäß drei neue Vorstände gewählt: Kurt Gramlich, als Vorstandsvorsitzenden sowie Martin Ufheil und Dr. Jörg Unger.
Fragen an den neuen Vorstand können gerichtet werden im Rahmen des Herbstgespräch am 22.10.25 um 17 Uhr. Zur Anmeldung geht es hier.
Ihr Team des Klimaschutz im Bundestag (KiB) e.V. |